Das Salzkammergut insgesamt ist wohl eine der schönsten Gegenden unserer Heimat. Jedes Mal, wenn ich hier durchreise,
bin ich unsicher, in welchem Bundesland ich mich gerade befinde. Denn das Salzkammergut zieht sich über die drei Bundesländer
Salzburg, Oberösterreich und Steiermark. Diesmal ist es etwas weniger verwirrend, denn wir konzentrieren uns auf einen kleinen,
aber besonders feinen und traditionellen Teil des Salzkammergutes,das Ausseerland. Dieses umfasst die vier Gemeinden Grundlsee,
Bad Aussee, Bad Mitterndorf und Altaussee und entspricht dem Steirischen Salzkammergut. Eigentlich ist es der Talkessel des
Ausseer Beckens. Dieser wird im Südwesten durch das Dachsteinmassiv und im Nordosten durch das Tote Gebirge begrenzt.
Die kleine Region zählt nur 12.000 Einwohner. Viele Ausseer sind seit Generationen mit ihrer Heimat verwurzelt und kennen sich untereinander – fast alle sind hier per Du. Es ist eine uralte Kulturlandschaft, in der seit Jahrtausenden Salz abgebaut wird. In den Salzwelten Altaussee taucht man tief in die Geologie und Geschichte der Region ein. Im Ausseerland wird Brauchtum noch gelebt. Man trägt hier auch im Alltag oft Tracht. Dirndl, Lederhose und Lodenhut sind allgegenwärtig.
Für uns ist der Campingplatz in Gössl ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung des Ausseerlands. Es ist ein einfacher Campingplatz mit einem schlichten Sanitärgebäude, einer kleinen Hütte als Rezeption, ohne Animation, ohne Asphalt und ohne Bäume – einfach eine saftig grüne Wiese, umgeben von Feldern am Ende vom Grundlsee. Das Seeufer mit Badestrand ist kaum 50 Meter entfernt, dazwischen verläuft nur die spärlich befahrene Straße, von der nur wenige Geräusche zu erwarten sind. Kaum sind meine Tochter und ich von unseren Ausflügen mit Rad oder Bergschuhen zurück, heißt es: rein in die Badehose, ab in den See! Ganz ruhig wird es am Ufer, wenn abends alle Badegäste abgereist sind. Wir schlendern umher, schauen uns den Sonnenuntergang an, machen Fotos und waten mit aufgekrempelten Jeans durch den kalten Toplitzbach, der hier in den See mündet.
Fast täglich spazieren oder fahren wir mit dem Rad zwei Kilometer den idyllischen Toplitzbach entlang bis zum sagenumwobenen Toplitzsee. Hierher kommt man nur noch zu Fuß oder mit dem Rad. Schautafeln mit Zeitungsartikeln informieren, wie man immer wieder versucht hat, in diesem tiefen See mit U-Booten das vermutete Nazigold zu finden. Immerhin war der Talkessel 1945 Fluchtpunkt der Nazi-Elite. Augenzeugen berichteten, dass SS-Männer 1945 sechzig Holzkisten zum See transportierten und sie versenkten. Noch weiter nach hinten zum versteckten Kammersee und zum Traun-Ursprung kommt man auch zu Fuß nicht mehr. Aber dafür kann man über den See mit einer Plätte dorthin fahren.
Die vom Wasser geprägte Landschaft bietet neben glasklaren Gewässern und einsamen Badeplätzen noch weitere Freizeitmöglichkeiten, denn hier hat sich bis heute eine uralte Tradition erhalten: die Plättenfahrt. Die auf der Unterseite flachen Holzboote werden auch heute noch nach historischem Vorbild aus Holz gebaut, sind nur mit Moos abgedichtet und erinnern an die Gondeln Venedigs. Fortbewegt wird die Plätte nur mit einem Ruder. Diente die Plätte früher zum Transport von Holz, so werden heute damit hauptsächlich Touristen über den See gerudert.
Salz und Tradition
Die kleine Region zählt nur 12.000 Einwohner. Viele Ausseer sind seit Generationen mit ihrer Heimat verwurzelt und kennen sich untereinander – fast alle sind hier per Du. Es ist eine uralte Kulturlandschaft, in der seit Jahrtausenden Salz abgebaut wird. In den Salzwelten Altaussee taucht man tief in die Geologie und Geschichte der Region ein. Im Ausseerland wird Brauchtum noch gelebt. Man trägt hier auch im Alltag oft Tracht. Dirndl, Lederhose und Lodenhut sind allgegenwärtig.
Camping
Für uns ist der Campingplatz in Gössl ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung des Ausseerlands. Es ist ein einfacher Campingplatz mit einem schlichten Sanitärgebäude, einer kleinen Hütte als Rezeption, ohne Animation, ohne Asphalt und ohne Bäume – einfach eine saftig grüne Wiese, umgeben von Feldern am Ende vom Grundlsee. Das Seeufer mit Badestrand ist kaum 50 Meter entfernt, dazwischen verläuft nur die spärlich befahrene Straße, von der nur wenige Geräusche zu erwarten sind. Kaum sind meine Tochter und ich von unseren Ausflügen mit Rad oder Bergschuhen zurück, heißt es: rein in die Badehose, ab in den See! Ganz ruhig wird es am Ufer, wenn abends alle Badegäste abgereist sind. Wir schlendern umher, schauen uns den Sonnenuntergang an, machen Fotos und waten mit aufgekrempelten Jeans durch den kalten Toplitzbach, der hier in den See mündet.
„Der Grundlsee ist der größte
See der Steiermark und wird deshalb auch das Steirische Meer genannt. “
Toplitzersee
Fast täglich spazieren oder fahren wir mit dem Rad zwei Kilometer den idyllischen Toplitzbach entlang bis zum sagenumwobenen Toplitzsee. Hierher kommt man nur noch zu Fuß oder mit dem Rad. Schautafeln mit Zeitungsartikeln informieren, wie man immer wieder versucht hat, in diesem tiefen See mit U-Booten das vermutete Nazigold zu finden. Immerhin war der Talkessel 1945 Fluchtpunkt der Nazi-Elite. Augenzeugen berichteten, dass SS-Männer 1945 sechzig Holzkisten zum See transportierten und sie versenkten. Noch weiter nach hinten zum versteckten Kammersee und zum Traun-Ursprung kommt man auch zu Fuß nicht mehr. Aber dafür kann man über den See mit einer Plätte dorthin fahren.
Plattenfahrt
Die vom Wasser geprägte Landschaft bietet neben glasklaren Gewässern und einsamen Badeplätzen noch weitere Freizeitmöglichkeiten, denn hier hat sich bis heute eine uralte Tradition erhalten: die Plättenfahrt. Die auf der Unterseite flachen Holzboote werden auch heute noch nach historischem Vorbild aus Holz gebaut, sind nur mit Moos abgedichtet und erinnern an die Gondeln Venedigs. Fortbewegt wird die Plätte nur mit einem Ruder. Diente die Plätte früher zum Transport von Holz, so werden heute damit hauptsächlich Touristen über den See gerudert.
Klettern
Am halben Weg vom Campingplatz zum Toplitzsee, also so nach zehn Minuten zu Fuß, steht man vor einer riesigen Felswand, der Gösslerwand. Wegen dieser Wand haben wir auch unsere Sport-Kletterausrüstung mit. Das ist für eine Zwölfjährige eine gute Alternative zum „langweiligen Wandern“.
Radfahren
Natürlich haben wir unsere Fahrräder mit, das ist ein Muss hier. Egal ob auf Berghängen oder etwas gemütlicher, Touren lassen sich für jeden Geschmack und je nach Kondition finden. Rad- und Wanderkarten haben wir ohnehin beim Tourismusbüro in Grundlsee geholt. Ins Auto steigen wir die ganze Woche nicht, denn auch zum Einkaufen fahre ich mit dem Rad entlang des Grundlsees und der Traun nach Bad Aussee. Unsere heutige Radtour führt uns auch den Grundlsee entlang, aber dann über den Hügel über ganz kleine Straßen durch idyllische Landschaft bis nach Altaussee.
Altausseer See
Der Altausser See zählt wohl zu den romantischten Plätzen Österreichs. Deshalb sollte man die schöne Rundwanderung um den See machen. Dabei genießt man herrliche Ausblicke auf den Loser und die Gletscher des Dachsteinmassivs. Immer geht es am Wasser entlang auf schmalen Wegen, und ständig kommt man zu idyllischen Badeplätzen. So kann auch Zwölfjährigen Wandern – fast Spaß machen.
Wandern
Die Wandermöglichkeiten in der Gegend am Fuße des Toten Gebirges inmitten einer Berg- und Almenwelt könnten Bücher füllen. Nachdem es die ganze Woche drückend heiß ist, stehe ich eines Morgens in der Dämmerung auf und starte direkt vom Platz aus auf den steilen Weg zu den Lahngangseen. Die schweißtreibende Angelegenheit vorerst durch Wald und später durch Felsen wird oben mit einem Almidyll und zwei Bergseen mehr als belohnt. Ein kühles Bad im einsamen versteckten hinteren See lasse ich mir nicht entgehen. So schön es ist, zu lange darf ich mich hier dennoch nicht aufhalten, denn ich versprach am Vorabend meiner Tochter spätestens mittags zurück zu sein. Wir wollen schließlich noch einen gemütlichen halben Badetag einlegen.
Narzissenfest
Auch wenn wir das jetzt im Hochsommer nicht erleben, ist es hier dennoch erwähnenswert: Wenn der Frühling in voller Pracht steht und die Obstbäume blühen, dann sind auch die Wiesen im Ausseerland mit einer besonderen Blume übersäht. Das Narzissenfest ist ein riesen Spektakel, das in Bad Aussee und Altaussee stattfindet. Dabei werden mit sehr hohem Arbeitsaufwand und handwerklicher Geschicklichkeit erstellte Gebilde aus tausenden Narzissenmit Traktoren und Autos durch die Straßengezogen und anschließend über den Altausseer See gerudert. Auch wird die Narzissenkönigin gekürt. Und gemeinsam mit ihren beiden Prinzessinnen „regiert“ sie dieses großartige Fest bis zum Sonntag im „Ausseer Dirndl“. Man kann so viel machen im Ausseerland und es ist so abwechslungsreich hier, dass uns die Woche fast zu kurz geworden ist. Angesichts dieser schönen Tage schwelgt man in Heimatverbundenheit und stellt sich die Frage, warum man überhaupt noch in ein Flugzeug steigen soll, wenn doch das Schöne so nah ist.
Tourismusbüro | www.ausseerland.salzkammergut.at |
Camping Gössl | www.campinggoessl.com |
Camping Altaussee | www.camping-altaussee.com |
Camping Staudnwirt | www.staudnwirt.at/campingplatz |
Stellplatz Grundlsee | www.campinggrundlsee.at |
Stellplatz Ausseerland | www.caravanpark-ausseerland.at |
Narzissenfest | www.narzissenfest.at |
Bilder: Anton Sima, Tourismusbüro Ausseerland
Ein Artikel aus der Camping Revue 2/2022.
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